Eine lange Liste an Wünschen an die Politik hatte Elke Möller mitgebracht, als sie Landrat Jan Weckler und CDU-Landtagskandidatin Annette Wetekam zu einem Informationsgespräch empfing. Frau Möller ist Geschäftsführerin der Seniorenresidenz am Rand des Echzeller Ortsteils Bisses.

Zunächst aber führten Möller und Heimleiter Rainer Landau ihre Gäste nebst den sie begleitenden Echzeller CDU-Mitgliedern durch den gepflegten Garten des Hauses, hinter dem sich ein ausgedehntes Naturschutzgebiet anschließt.
In dem folgenden etwa einstündigen Gespräch betonte der Landrat, dass die Pflege in unserer alternden Gesellschaft eine Aufgabe ist, die alle angeht. Ziel müsse sein, dass Pflegebedürftige so lange wie möglich selbstbestimmt in der ihnen vertrauten Umgebung leben können. Und er fügte hinzu, dass die Seniorenresidenz das in geradezu vorbildlicher Weise erfülle, denn eine große Zahl der 78 Bewohnerplätze sind von Menschen aus der Region belegt, was nicht zuletzt kurze Wege für Angehörige bedeutet.

Frau Möller stellte eindringlich dar, wie schwierig es ist, ausreichend qualifiziertes Personal zu bekommen. In ihrem Haus sei die Situation noch zufriedenstellend, aber viele andere Einrichtungen hätten aus Personalmangel schon Abteilungen schließen müssen. Die oft zu hörende Klage, die Pflegekräfte würden zu schlecht bezahlt, wies sie zurück: „Pflegefachkräfte bekommen inzwischen durchaus attraktive Löhne.“

Das Problem seien vielmehr die strengen Fachkräfteschlüssel. Weniger bürokratische Vorgaben könnten die Lage deutlich entspannen. Pflegefachkräfte seien schwer zu bekommen, kompetente Pflegehilfskräfte leichter. Aber mehr Aufgaben in einem Alten- und Pflegeheim, als die Politik mit ihrem Schlüssel vorgibt, könnten auch von angelernten Hilfskräften erfüllt werden. Annette Wetekam versprach, diese Anregung in Wiesbaden zu platzieren.

Ein weiteres Thema, das Frau Möller sehr am Herzen lag, ist eine leichtere Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Sie schilderte das Beispiel eines jungen Mitarbeiters aus Namibia, der gut deutsch und englisch spricht. Weil dessen heimische Schulbildung nicht anerkannt wird, muss er den Hauptschulabschluss nachholen, um eine formelle Ausbildung beginnen zu können. Auch hier würde eine weniger bürokratische Herangehensweise Vieles erleichtern.

Annette Wetekam und Landrat Jan Weckler dankten für den informativen Austausch und unterstützten die Anliegen. „Pflege in Deutschland braucht gute Rahmenbedingungen. Bei dem zunehmenden Personalmangel müssen bürokratische Hürden auch für Quereinsteiger in der Pflege abgebaut werden. Das sind wir Pflegenden und zugleich den Menschen, die der Pflege bedürfen, als Gesellschaft schuldig“, so Wetekam und Weckler abschließend.

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